Seit 1 Jahr sind wir im 1:1 iPad -Setting an 4 Klassen der 5. Primarschule. Nebst den Schülerinnen und Schüler haben auch sämtliche Lehrpersonen, welche diese SuS unterrichten, ein personalisiertes iPad. So blicken wir auf ein Schuljahr zurück, in dem sich die Art und Weise unseres Lehrens und Lernens stark verändert hat (siehe frühere Posts).
Digitale Bücher Nun planten wir die Lektüre „die schwarzen Brüder“ als digitales Buch zu kaufen und auf die 80 iPads zu verteilen. So nahm ich mit unserem IT-Second-Level-Support Kintakt auf und liess mir erklären, wie die Distribution in unserem Mobile Device Management funktioniert. Handelt es sich um ein eBook aus dem AppleStore, kann dies problemlos mehrfach gekauft und einmalig auf die iPads verteilt werden. Schade, sage ich, ich dachte, man könne die eBücher analog den Apps, zu einem späteren Zeitpunkt von den iPads zurücknehmen und auf andere iPads verteilen. Leider nein, die Bücher werden einmalig und eindeutig zugeordnet. Alle anderen eBooks im ePub Format lassen sich technisch problemlos verteilen. Der Downloadlink lässt es sogar zu, das eBook in einem kopierbaren Format zu speichern und zu duplizieren. Dieses illegale Vorgehen kommt für uns jedoch nicht in Frage, vor allem auch nicht, da wir auf dem Weg zu einer zertifizierten Profilschule Informatische Bildung sind. Der Beginn einer Odyssee Also nahm ich mit exlibris telefonisch Kontakt auf, wurde intern an die für eBücher zuständige Person weitergeleitet und bekam eine negative Antwort. Nein, sie können keine Mehrfachlizenzen verkaufen, dazu müsste ich wohl mit dem Verlag Orell Füssli Kontakt aufnehmen. Nun dachte ich, ich versuche es vorerst bei Lüthy-Balmer-Stocker, ebenfalls einem Giganten auf dem Schweizer Buchmarkt. Ich sei mit der Abteilung für Privatkunden verbunden und müsse die Abteilung für Schulen, Bibliotheken und Verlage anrufen. Konsterniert darüber, dass ich nicht intern verbunden wurde, rief ich die entsprechende Nummer an. Eine sehr gute Frage Freundlich wurde mir bestätigt, dass meine Frage, ob ich 80 Einzellizenzen oder eine Mehrfachlizenz des eBüches kaufen könne, um dies über das MDM an die personalisierten iPads zu verteilen, eine sehr gute Frage sei. Der Mitarbeiter kläre dies intern ab und rufe zurück, was er eine halbe Stunde später auch tat. Leider könne Lüthy-Stocker-Balmer dies nicht, ich müsse direkt mit Orell-Füssli verhandeln. Also doch. Verlag schottet sich ab Bei Orell-Füssli war der zuständige Mitarbeiter leider und erstaunlicherweise gerade nicht an seinem Arbeitsplatz und ich wurde gebeten, in 20 Minuten noch einmal anzurufen. Langsam wurde ich ärgerlich, man könnte diesem Mitarbeiter doch meine Nummer hinterlegen, auf dass er zurückriefe. Trotzdem bedankte ich mich freundlich wie immer und rief später noch einmal an. Diesmal war er für mich da. Wieder erläuterte ich meine Herausforderung, ein eBuch 80 Mal kaufen zu wollen. Mittlerweile traute ich mich nur noch zu fragen, ob das gehe und ob ich ggf. einen Preisnachlass erhalte. Ja, das war (wiederum) eine gute Frage, die er intern klären wolle und zurückriefe. 1 Stunde später der Rückruf. Sie können mir nicht weiterhelfen, seien an die Vorgaben des Verlages gebunden. Doch werde er beim Sauerländer-Verlag nachfragen. Leider könne selbst er den Verlag nicht telefonisch kontaktieren, der „schotte“ sich ab. Doch werde er umgehend eine Email schreiben und mich alsbald informieren. Zurück auf Feld Anno 1540 Bereits am Folgetag bekam ich dann die mittlerweile befürchtete Antwort. Selbst der Sauerländer-Verlag kann keine Mehrfach-Lizenzen verkaufen. Es bleibe mir nichts anderes übrig, als dass wir auf jedem iPad das Buch einzeln kaufen würden. Einen Preisnachlass gibt es leider auch nicht. Er bedaure es sehr. Ich noch mehr, bedankte mich für seine Bemühungen und beendete meine Recherchen konsterniert. Was tun? Nun, dann kaufen wir die Bücher halt in gedruckter Form, ist ja pädagogisch auch wertvoll, Literatur in Form von Papier und Druckerschwärze riechen zu können. Keine Chance Wieder exlibris, dann Lüthy-Balmer-Stocker und dann Buchzentrum Hägendorf. Nein, wirklich: Das Buch sei vergriffen und frühestens ab 25, September lieferbar. Letzte Chance, doch ich Dummerchen, hätte ich doch gleich zu Beginn daran gedacht. Bibliomedia, Zentrale für Kassenlektüre! Doch nein, erstens haben sie dieses Buch nicht im Verleih und sowieso, 80 Exemplare erst recht nicht. Also wirklich. Soll jemand sagen, ich hätte mich nicht bemüht. Bleibt aber die Frage: Bin ich der Erste, der ein digitales Buch für eine Schule 80 Mal kaufen und verteilen will?
1 Comment
8/9/2019 10:58:59 am
Hallo Dominik
Reply
Leave a Reply. |
AutorDominik Kohler Archiv
October 2022
Kategorien |